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Durch die Straßen von Paris

 

Die Umstellung auf das Vagabundenleben hat schneller als erwartet geklappt. Ich dachte es dauert länger, bis ich mich wieder an ein Leben ohne Kühlschrank und eigenes Zimmer gewöhne. 

Ich stehe jeden Morgen recht früh auf, damit ich die Stadt ohne Touristenüberschwemmung erleben kann.Ich kaufe mir auf dem Mark ein bisschen Obst oder Gemüse in Form eines Aufstrichs (ähnlich wie Hummus) und in der nahegelegenen Boulangerie (Bäckerei) frisches Sesambaguette. Wenn ich alles eingekauft habe, setzte ich mich vor die Sacré Coeur und speise wie ein König über den Dächern von Frankreich. Kostenlos :-)!

Ab und zu gibt es auch einen Himbeer-Smoothie, aber das kann ich nicht jeden Tag trinken .

 

Wenn man in Paris unterwegs ist, kommt man um einen Besuch am Arc de Triomphe nicht herum. Ich habe mich entschieden, mich einfach auf eine Bank zu setzen und mir das Treiben aus sicherer Entfernung anzuschauen. Solange Busse und Autofahrer miteinander um die Wette kreiseln ist alles in Ordnung. Wenn dann aber noch Roller und Motorradfahrer dazukommen, wird es spannend. Und als zuletzt ein Opi mit seinem Rad geschickt durch den Verkehr rollt war die motorisierte Ballettshow perfekt. Also an Alle unter euch, die meinen sie können gut bis sehr gut Autofahren, dürfen sich an dieser Herausforderung messen. Mal sehen wer sein Nervenkostüm bis zum Ende anbehält. Tip: Bodenmarkierungen gibt es keine. 

Im Laufe meines Parisaufenthaltes, muss ich mein Metroticket zweimal beim Metroservice reklamieren, weil ich nicht durch die Einlasskontrolle gekommen bin. Der Magnetstreifen war defekt. Der Umtausch hat reibungslos geklappt.

 

Später habe ich mich in die Katakomben von Paris vorgearbeitet. Die Gänge erstrecken sich durch das gesamte Stadtgebiet und dienten früher als Massengräber für die Pariser Bevölkerung nach ihrem Tod. Dem entsprechend viele Gebeine gibt es dort zu entdecken. Ich habe mich einer Führung eines ehemaligen Kataphilen angeschlossen. Sehr informativ!

Wenn man bedenkt, dass es unter dem Eiffelturm in 20 Meter tiefe einen Kinosaal der "Höhlenfreunde" gegeben hat. Durch das ganze Knochenmehl ist der Boden in den Katakomben mit einer weißen Schicht überzogen. Mir macht es nichts aus zwischen den ganzen Toten rum zulaufen, was man nicht von allen Tourteilnehmer behaupten kann. Bis in die 80-90er Jahre haben hier unten tatsächlich Menschen "gelebt". Die meisten von Ihnen waren hippe Aussteiger oder Drogenabhängige die in den Gängen Schutz vor Verfolgung fanden. Seit den 2000er Jahre darf man sich nicht mehr ohne Genehmigung in den Gängen aufhalten bzw. wohnen. Der Guide sagte uns dass es aber immer noch Gänge gibt, die nach wie vor bewohnt sind (Illegal). Ich könnte mir nicht vorstellen in dieser Dunkelheit und Kälte zu wohnen. 

 

 

 

 

 

 

Am nächsten Tag habe ich Meike in Paris getroffen. Wir kennen uns vom gemeinsamen Kayak fahren im letzten Sommer. Sie ist für ein Praktikum hier in der Stadt und haben uns spontan zu einem Treffen verabredet. Wir haben ein paar Fashion-Style-Bilder vor dem Eiffelturm geschossen und dabei eine Menge Spaß gehabt (Ergebnisse gibt es erst, wenn ich wieder in Deutschland bin;)). Zum Ausklang des Tages sind wir in ein Cafe/Steakhaus an der französischen Staatsoper gegangen und haben uns einen Kaffee/Tee zum aufwärmen gegönnt. 

 

 

 

 

In der restlichen Zeit in Paris war ich auf dem wohl berühmtesten Turm der Welt (ja, bisschen Touristuff muss auch sein). Am Morgen wenn alle Reisebusse noch mit Touris beladen werden, stand ich schon an der Einlasskontrolle. Wie am Flughafen. Der gesamte Turm ist durch einen 3 Meter hohen Zaun abgeriegelt, damit die Menschen die den Freitod durch einen Sprung vom Eiffelturm suchen, keine Gelegenheit mehr haben.

 

Nachdem ich die Kontrollen passiert habe, kann ich wählen zwischen dem Aufzug bottom to top oder der Treppenvariante. Ich kann mich nicht einfach in einen Aufzug reinstellen und mich hochfahren lassen. Ich muss solch ein Bauwerk erleben und bin es vom Sockel bis zur zweiten Plattform hoch gelaufen. Ab da geht es für alle mit dem Fahrstuhl weiter. Oben angekommen, hat man einen wunderbaren Ausblick über die gerade erwachende Stadt und in das private Apartment von Herrn Eiffel. Erstaunlicherweise war ich komplett alleine dort oben. Die anderen Gästen mussten warten bis die Aufzüge voll beladen waren und los fuhren. In dieser Zeit bin ich den Turm hoch gestiegen. Hat eben auch andere Vorteile sich körperlich fit zu halten :D. 

 

Achtung! wer nicht schwindelfrei ist, sollte es sich überlegen auf den Turm zufahren oder zu laufen. 324 Meter ist halt doch ein gutes Stück.

 

 

Dem Kampfzwuggel Napoleon habe ich natürlich auch einen Besuch abgestattet. Wenn man bedenkt, dass er 1,68 cm groß war, ist es doch eine sehr mächtige Grabstätte. Im Innern kann man seinen Sarkopharg aus Stein sehen, wobei ich es eher unspektakulär fand(siehe Bild unten; Quelle:https://www.schwarzaufweiss.de/paris-reisefuehrer/dome-des-invalides.htm --> (Meine Kameraakkus waren leer). Man entschuldige meinen Gesichtsausdruck, weiß auch nicht warum ich die Augen so zukneife.

 

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Kommentare: 4
  • #1

    Bettina Rohleder (Sonntag, 07 April 2019 17:30)

    Also ein Bildchen von Meike vor dem Eiffelturm hätte ich schon gern gesehen �

  • #2

    Lars Fink (Sonntag, 07 April 2019 18:01)

    Leider habe ich die Bilder in einem RAW-Format aufgenommen und diese kann ich nicht auf meinem Laptop verarbeiten bzw. öffnen :) deshalb erst wieder wenn ich zu Hause bin.

  • #3

    Regina (Freitag, 12 April 2019 08:04)

    Hallo Lars, bin erst bei Deinem Blog in Paris angelangt. Auf dem Handy hat das nicht richtig geladen und ich habe die Adresse heute mal in den Laptop eingegeben. Freue mich über Deine Berichte und amüsiere mich :-) Wenn ich alle gelesen habe melde ich mich wieder.
    Grüße aus dem kalten Deutschland
    Regina

  • #4

    Lars (Sonntag, 14 April 2019 03:19)

    Keine Eile, ich bin ja noch eine Weile unterwegs! schön, dass du auch vorbei schaust!