Rumble in the Jungle

Am vorletzten Tag in  San Josè, habe ich mich entschlossen mit ein paar anderen Reisenden in den Dschungel nach Puntarenal zu fahren. Um 9 Uhr werden wir mit Jeeps abgeholt und fahren durch den Stadtverkehr in San Josè. Ich bin schon in Asien Auto gefahren, aber hier ist es doch noch mal eine andere  Nummer. Es fährt alles durcheinander und nimmt schon fast indische Ausmaße an! Nun gut nach 30 Minuten haben wir uns durch den Verkehr gekämpft (3 Km) und erreichen die "Autobahn". Wir zahlen pro Auto etwa 0,5€ Maut und dürfen dann die Straße benutzen. 

Der Weg führt uns durch kleine Dörfchen und immer dichter werdende Waldabschnitte. Nach 1,5 Stunden kommen wird an unseren Ausgangspunkt für die Dschungelwanderung. Die Tour sollte ca. 4 Stunden dauern. Berg hoch und Berg runter. Und das alles mit 3 Liter Wasser pro Person und langen Klamotten um den Moskitos keine Angriffsfläche zu bieten plus Kameraausrüstung. Alle 500 Meter sind kleine "Fotokabinen" eingerichtet um sich auf die Tiere die hier gesichtet worden sind einzurichten. Und dann ging's auch schon los. Ein Tukan hat sich direkt vor die Linse gesetzt. Ich komme mir vor als hätte ich eine Aufmerksamkeitsstörung. Kamera ans Auge und schon ist das Tier weg. Tukan erneut suchen, anvisieren und wieder den Fokus finden.Und so zappel ich bestimmt 20 Minuten rum: Immer beide Arme in der Luft mit der Kamera in der Hand und die Füße leicht neben dem Takt :-D Aber es hat sich gelohnt

Auf bzw. neben den Wegen gab es immer mal wieder Frösche und Schmetterlinge zu sehen. Da die meisten Frösche hier Nachtaktiv sind, sind diese oftmals auch nur im Halbschlaf anzutreffen. 

Zum Schluss haben wir die Möglichkeit gehabt, Kolibris zu fotografieren. Herausforderung angenommen! Bis jetzt habe ich so ziemlich jedes Tier, welches ich vor der Linse hatte mehr oder weniger gut ablichten können. Aber Kolibris... Kolibris sind einfach noch mal eine andere Hausnummer. Sie sind extrem schnell, sehr klein (5 cm) und bleiben nie lange an einem Ort sitzen. Ich bin kurz vor der Verzweiflung nach dem ich bereits 400 Bilder geschossen habe und noch kein brauchbares dabei war. Die Hände werden langsam feucht und mein Kopf kommt bei den ganzen Vögeln nicht mehr hinterher. Die Ausbeute aus 500 Bildern sind nachfolgend zu sehen! Ich bin zufrieden fürs Erste.

Als ich wieder im Hostel angekommen bin und meine Bilder gesichtet habe, kam Jes zu mir an den Tisch und meinte, er habe von anderen gehört ich würde Bilder machen und er sei auch Fotograf. Am Abend haben wir uns fast 4 Stunden über die Fotografie und Reiseziele ausgetauscht. Ich hoffe ich kann seine Tipps anwenden. Er ist unglaublich gut und hat schon sehr viel von der Welt gesehen und fotografiert. Ihr könnt euch seine Bilder auf https://jesstockhausen.smugmug.com/PRINTS/ anschauen :)