Heute ist der Tag gekommen, an dem ich Costa Rica hinter mir lassen werde und weiter Richtung Panama reise. Ich habe mich schon vor Wochen für eine Grenzüberquerung zu Fuß entschieden. Nun ist es soweit. Meine Rucksäcke sind gepackt und ich warte vor meiner Unterkunft in Cahuita / Costa Rica auf meinen Bus. Es kommt aber kein Bus sondern überraschenderweise hält ein kleines Auto vor dem Tor (in der Windschutzscheibe ein kleiner Aufkleber der lokalen Busorganisation). Ein junger Mann steigt aus und stellt sich als Randy Gonzales vor und frägt ob ich Lars sei. Ich bejate und sitze wenige Sekunden später im Auto. Nun gut, wir sind ja flexibel. Randy erzählt mir, dass es auf Grund einer Baustelle nicht möglich sei, öffentliche Verkehrsmittel bis zum nächsten Ort zu benutzen und er alle Fahrgäste in Cahuita mit seinem Auto in den nächsten Ort fährt, von wo aus uns der Bus aufnimmt und an die Grenzstadt Sixaola / CR bringt. Und so läuft es dann auch ab.
Randy in seinem Auto, nach dem er mich am Supermarktparkplatz abgesetzt hat.
Der Bus fährt ca. 30 Minuten bis nach Sixaola. Dort angekommen müssen alle Fahrgäste aussteigen. Endstation. Die beiden Fahrer laden das Gepäck aus und Ich frage nach wo ich meiner Ausreisesteuerbezahlen solle. Er zeigt auf einer kleine Holzhütte am Ende der Straße.
Es bildet sich eine kleine Schlange vor der Hütte und die Beamtin ist auch nicht gerade die schnellste. Nach ein paar Minuten bin ich dran. Schnell den Reisepass und 10 Dollar unter der Panzerglasscheibe durch geschoben bevor mir die Gute mim Stempel in der Hand einpennt oder eine Pause einlegt (Hatte was von einem Faultier).
Stolz wie Bolle und dem abgestempelten "Steuerbescheid" mache ich mich auf den Weg um über die Brücke nach Panama zu watscheln.
Kurz bevor ich die Brücke betrete, muss ich mir noch den costaricanischen Ausreisestempel holen. Das Büro liegt auf dem Bild rechts genau dort wo die Lücke im Zaun am Gebäude ist. Die Polizisten dort waren auf Zack und so war ich paar Sekunden später wieder draußen. Dann nur noch an dem LKW vorbeiquetschen und abgeht die Post.
Zwei nette Grenzbeamte begrüßen mich in Panama(links im Bild, siehe oben). Ich habe kein Plan mehr wo hin. Die alte Polizeistation die es alten Beschreibungen zufolge gegeben haben soll, existiert nicht mehr. Ich frage einfach nach und die Beamten zeigen mir den Weg zum Servicio Nacional de Migracion (Der Einreisebehörde von Panama). Um dort hinzukommen muss ich erst einmal durch ein Meer aus Taxis/Taxifahrer und sonstigen Schlepperverbänden, welche nur auf Frischfleisch wie mich warten. Gekonnt auf Taubstumm geschalten, passiere ich den Platz mit all meinem Gepäck und stehe nun vor dem Schalter.
Ich muss wieder meinen Pass vorlegen und mein Weiterflugticket vorzeigen. Dann die Fingerabdrücke aller Finger abgeben plus Sträflingsfoto und dann ist es endlich geschafft. Welcome to Panama! In diesem Moment hält ein Geländewagen der Grenzschützer auf dem Vorplatz und lädt zwei vermutlich Illegale Einwanderer aus, die zuvor aufgegriffen worden waren. Wirklich kein Spaß obwohl ich nur unbeteiligter Beobachter bin.
Ich bin auch noch nicht am Ziel. Meine Reise geht weiter durch die Bananenplantagen von Panama, immer weiter Richtung Hafen. Nach rund 30 Km wieder ein Stop. Vor uns hat sich die Polizei auf der Straße postiert und hat eine Straßensperre errichtet. Die Türen werden auf gemacht und es werden hektisch aber freundlich die Pässe aller Insassen eingesammelt und kontrolliert.
Der Spuk ist nach 10 Minuten vorbei und wir können weiterfahren. Die Straße führt uns durch einige Bergbauerndörfer.
Dann erreichen wir endlich Almirante wo wir vom Bus ins Boot umsteigen können.
Nun bin ich in meiner Unterkunft angekommen und habe bereits gegessen. Draußen gewittert es, und ich hoffe auf mehr Sonnenschein in den nächsten Tagen.
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Ernst Schell u. Christiane Wasserthal (Samstag, 04 Mai 2019 09:22)
Hi, Lars Dein Vater machte es möglich. So erleben wir Dich schon eine Weile auf Deiner Reise. Wir sind
begeistert von der Wegbeschreibung und vor allem von den wundervollen Bildern, dein fotografischen Können
Dein Mut und Deine Abendteuerlust hat uns in Deinen Bann genommen und wir bleiben natürlich dran und
sind somit auch immer ein wenig mit Dir verbunden.
In diesem Sinne wünschen wir Dir immer das Quätchen Glück das man braucht.
Wir freuen uns auf weitere spannende Berichte und grüßen ganz herzlich.
Ernst und Christiane vom Hofgut Bubenrod
Regina (Sonntag, 05 Mai 2019 21:26)
Hi Lars, vielen Dank noch mal für die vielen Nachrichten.
Habe erst heute Deinen neuen Blog gesehen und gleich wieder verschlungen.
Toll was du alles erlebst und wieder tolle Bilder. Danke dass ich so intensiv an Deiner Reise teilnehmen darf.
Liebe Grüße Regina