Bei einem Besuch von Vietnam, darf ein Abstecher zur Ha Long Bucht nicht fehlen. Unser Hotel arbeitet eng mit hochklassigen Tourenanbietern zusammen und bietet uns ein gutes Angebot an. "Alleine in der Ha Long Bucht ohne Massentourismus"... Wir halten es für eine große Masche und können es uns nicht vorstellen. Wir buchen trotzdem und lassen und überraschen. Bustransfer, 2 Tage und eine Nacht auf einem Schiff. 120€ soll der Spaß kosten.
Am nächsten Morgen geht es los. Pünktlich um 8:15 Uhr werden wir im Hotel von einem dynamischen jungen Mann in der Hotellobby abgeholt. Wir laufen ihm durch das morgendliche Treiben auf Hanois Straßen hinterher. Er läuft vor uns über die Straße und teilt den Verkehr wie Moses das Meer in zwei Hälften und sorgt dafür, dass wir sicher auf der anderen Seite ankommen. Auf der anderen Straßenseite angekommen kommt auch schon der Bus angefahren. Wir steigen ein, bekommen kostenloses Trinkwasser und eine Einweisung auf Englisch (der Rest im Bus sind Vietnamesen).
Nach etwa drei Stunden kommen wir am Hafen von Ha Long an. Alles voller Touribusse und Schiffe. Wir fahren weiter die Kaimauer entlang bis wir wirklich alleine vor unserem Boot stehen. Es ist ein Taxischnellboot, dass uns bis zum Mutterschiff bringen soll. Alle an Bord, geht es auch schon los. 25 Minuten bis zum Schiff mit dem wohlklingenden Namen "Serenity". Schon beim Anlegen, werden wir überschwänglich von der Besatzung begrüßt. Wir liefen die Gänge entlang bis zum Speisesaal. An einem zweier Tisch wurde uns ein Plätzchen zu gewiesen und haben einen Willkommensdrink bekommen. Während wir genüsslich am Glas nippen stellten sich der Käpten und der Cruise-Manager vor. Zum Schluss verrieten uns die Tourguides den genauen Ablauf der nächsten zwei Tage. Volles Programm! Auf dem Schiff waren ca. 30 Personen aller Nationen, jedoch meist aus asiatischen Ländern. Jedem Passagier, wurde der Zimmerschlüssel ausgehändigt und dann setzte sich die "Serenity" auch schon in Bewegung. Wir haben nicht viel erwartet ein Bett, ein kleines Bad und ein kleines Fenster. Mein Bruder ging zu erst durch die Kabinentüre und alles was ich danach hörte war ein " ehhh.... Lars ?! sind wir hier richtig??... Guck mal!". Ich schob mich an meinem Bruder vorbei und staunte nicht schlecht. Ein riesiges 2mx2m Bett mit edlem Lederbettgestell. Gegenüber war kein kleines Fenster, sondern eine Panoramascheibe in die Bordwand eingelassen. Somit war das Zimmer hell und geräumig. Wir hatten auch einen kleinen Balkon mit zwei Stühlen und einem Tisch. Das Badezimmer war mit einer Regendusche, WC, Waschbecken und einer Freistehenden Badewanne direkt vor der Panoramascheibe ausgestattet. Man fühlt sich wohl! Wir legen uns aufs Bett und lassen die fantastische Welt der Ha Long Bucht an uns vorbeiziehen. Erste Amtshandlung: Die Badewanne muss getestet werden.Ich höre meinen Bruder sagen:" Das grenzt an spätrömischer Dekadenz, was hier geschiet!". Ich kann ihm nur herzhaft lachend zustimmen und lege mich in die Wanne während die berühmten Kalkfelsformationen am Fenster vorbeiziehen.
Das Bordbuffet ist eine Wucht, es gibt frisches Gemüse und verschiedene Fleisch- und Fischsorten. Es schmeckt einfach wunderbar. Zum nachtisch gibt es frisches, lokales Obst!
Nach dem Essen, stand eine Kanufahrt durch die schwimmenden Dörfer an. Die Kayaks waren immer für zwei Personen gedacht und so haben Stefan und ich ein Kayak geteilt. Wir sitzen nicht zum ersten mal in einem Kayak , was man von den Anderen nicht behaupten kann. Wir paddeln los wie die Ruderer von Olympia beim 400 Meter Sprint (naja fast..) und der Rest versenkt sich fast selbst, beim Versuch geradeaus zu fahren. Wir lassen die anderen hinter uns und lassen uns zwischen den Hausinseln herumtreiben und schauen den Menschen beim Arbeiten und Leben zu. Die meisten hier sind Fischer was man unschwer am Geruch erkennen kann. Es liegt ein schwerer Fischgeruch über dem Dörfchen.
Nach dem Kayking, wurden Schwimmringe ins Wasser geschmissen und jeder konnte noch eine Runde im warmen Meerwasser schwimmen. Danach wurde wieder zum Buffet gerufen. Am Abend gab es ein einen Kochkurs und gemütliches Beisammensein auf dem Sonnendeck. Es wurde dunkel in der Ha Long Bucht und ein Gewitter zog auf. Stefan und ich habe uns recht bald in die Kajüte verkrümelt und das Land der Träume aufgesucht.
Am nächsten Morgen gab es schon um 6 Uhr Frühstück und um 7:15 Uhr legte das Boot ab um uns auf einer Insel abzusetzen. Diese Insel haben wir mit dem Fahrrad erkunden können. Bei 40 Grad im Schatten eine kleine Herausforderung, allerdings sind die meisten Mitstreiter wesentlich unsportlicher. Mit ausreichend Trinkwasser und Sonnenschutz geht es los bis zu einem kleinen Reisbauerndorf. Dort gab es dann in einem Freiluftklassenzimmer Geschichtsunterricht über die Ha Long Bucht.
Nach der zweistündigen Radtour ging es wieder zurück aufs Schiff und wir fuhren in den Hafen. Eine unvergesslich schöne Zeit in der Ha Long Bucht geht zu Ende. Die Fahrt nach Hanoi dauert 3 Stunden mit dem Bus.
Besser, ich bleibe das nächste mal hinter der Kamera :-D als Model eigne ich mich nicht.
Und die Tourleitung hatte recht! Wir waren immer die einzigen Touris in der Ha Long Bucht, egal ob beim Kayakfahren oder der Radtour. Es war sehr angenehm, in einer kleinen Gruppe die Bucht zu erkunden.
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Regina (Mittwoch, 24 Juli 2019 21:15)
Hallo Lars, vielen Dank für die tollen Eindrücke. Da hat sich der finanzielle Einsatz wirklich gelohnt. Ich freue mich immer sehr über deine Berichte und die tollen Bilder.