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Kuang Si Wasserfälle und Reisbauer sein.

Für die Fahrt an den 30 Kilometer entfernten Kuang Si Wasserfall habe ich mir mit einem schweizer Pärchen ein Tuk Tuk gemietet. Es ist hier einfach sicherer in einer Gruppe solche Aktivitäten zu unternehmen. Es gibt viele Vorfälle von "Erpressung" und "Scamming". Zum Beispiel werden Preise ausgehandelt und am Zielort wird mehr verlangt. Zahlt man nicht, wird man am Zielort zurück gelassen. Es ist dann schwer einen anderen Fahrer zu überzeugen, da sie alle unter einer Decke stecken. Schade dass es ein negatives Beispiel für die laotische Tourismusindustrie ist. 

Ob unser Tuk-Tuk Fahrer wirklich den ganzen Tag auf uns wartet bis wir wieder an den Parkplatz zurück kommen?

Die Fahrt war etwas ruckelig, aber hat spaß gemacht. Wir durchfuhren kleine Dörfer und überquerten Holzbrücken. Nach 50 Minuten haben wir dann tatsächlich den kleinen Parkplatz erreich. Dort begann die 40 Minütige Wanderung Richtung Wasserfall. Es war tropisch schwül und in der Luft lag der süßliche Duft von DEET (enthalten im äußerst wirksamen Moskito-Repellent). Um uns herum schwirrten haufenweise bunte Schmetterlinge, welche uns den gesamten Weg bis zum Wasserfall begleiten sollten. Man konnte in der Ferne schon das rauschen des Wassers hören. Es ist der Beginn der Regenzeit und somit dürfte der Wasserfall nicht all zu viel Wasser führen. Nach guten 50 Minuten erreichen wir dann den Wasserfall. Menschenleer. ( Früh morgens und entgegen der Touristenströme erwandert)

Wir haben uns ca. 5 Stunden am Wasserfall aufgehalten um Bilder zu machen, aber auch einfach an den Rand zu setzen und die Füße baumeln zu lassen. Die Bilder sind nur in ihrer Helligkeit bearbeitet. Es war wie im Paradies und somit mussten keine Farbtönungen mehr ergänzt werden. Ich habe die Bilder ohne Stativ aufgenommen. 

Als wir wieder an den Parkplatz zurück kamen, stand unser Tuk-Tuk immer noch da und brachte uns in die Stadt zurück.


Einmal im Leben Reisbauer sein :)

Am Tag nach dem Wasserfallabenteuer, habe ich mich auf den Weg zu einer Reisfarm gemacht um mehr über den Anbau zu erfahren. Ich hatte zuvor Kontakt mit Tanh aufgenommen. Er ist Besitzer der Farm und möchte mir heute zeigen, wie der Reisanbau funktioniert. Wir fangen nach eine kurzen Begrüßung an, die Reissaat zu sortieren. Gutes Korn geht im Salzwasser unter, schlechte Körner schwimmen an der Wasseroberfläche und kann dann einfach abgeschöpft werden. Die gute Saat wird dann in einem kleinen Becken mit Schlamm zu Setzlingen herangezogen. Es muss immer wieder Wasser zur Saat hinzugegeben werden, damit der Reis nicht austrocknet. Wenn die Setzlinge ca. 1 Monat alt sind, werden sie in geerntet und zur Aussaat vorbereitet.

Bevor die Aussaat beginnen kann, musst das Feld mit einem Wasserbüffel "geglättet" werden. Ich habe erst am Rand gestanden und mir das alles angeschaut, da hat mich die Mitarbeiterin zu sich ins Becken gerufen und mir gezeigt wie das richtig funktioniert, es ist sehr harte Arbeit diesen Holzstamm unter Wasser zudrücken. Der Büffel reagiert mehr oder weniger auf die Kommandos "hoii" und "hooo", "start" und "stop". 20 Minuten lang wird das Feld mit dem Büffel bearbeitet. Ich fühle danach meine Arme nicht mehr und bin mir sicher, die kleine Dame könnte den Büffel mit ihren Händen an Hörner und Schwanz packen und einmal in der Luft rumdrehen. So ein Büffel ist wirklich mächtig!

Der nächste Schritt, ist das einpflanzen der Setzlinge in das Becken. Dazu werden die Setzlinge einzeln und per Hand in einem Abstand von 30 cm in den Schlamm gedrückt. Eine ungewohnt Arbeitsbewegung, weil man sich die komplette Bepflanzung rückwärts durch das Becken bewegt und sich dabei immer wieder bücken muss. Am Ende habe ich es dann aber doch geschafft. Das Reisfeld ist mit Setzlingen bestückt.

Einige Felder weiter, ist der Reis bereits soweit gereift, dass er geerntet werden kann! Hier wird tatsächlich noch mit Sichel und Hand geerntet. Die Reispflanzen lassen sich schneiden wie Butter, weil die Sicheln höllenscharf ist.

Nach der Ernte wird das Korn getrocknet und gedroschen, dabei werden die trockenen Reisbündel auf das schräge Holzbrett geschlagen. Im Anschluss wird, wie bei unserem Getreide, die Spreu vom Reis getrennt. Aus der Spreu wird entweder Tierfutter oder Reiswein hergestellt. Am Ende steht das Reiskorn wie wir es aus dem Supermarkt kennen. 

Am Ende gab es noch ein Abschiedsessen mit selbst geerntetem Reis und Getränk im farmeigenen Restaurant.

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Kommentare: 2
  • #1

    P. (Donnerstag, 18 Juli 2019 19:30)

    herrlich, du kommst aber wieder ?

  • #2

    Regina (Mittwoch, 24 Juli 2019 21:34)

    Toll der Wasserfall. Deinen nächsten Reis in Deutschland wirst du mit Wertschätzung für die Bauern essen. Toll wenn man solch eine Erfahrung machen darf.