Meine Reise in Myanmar beginnt mit der Ankunft in Mandalay. Schon am Flughafen wird es interessant, da die meisten Schilder auf Burmesisch verfasst sind. Gut, was habe ich auch anderes erwarten wollen. Die wichtigsten Wegweisungen sind immerhin auf Englisch darüber geschrieben. Jedoch sobald ich den Internationalen Bereich verlasse wird es aufregend. Die Immigration hat sehr problemlos geklappt und auf der Transfer von Flughafen zur Unterkunft. Schon hier fällt mir die unglaubliche Offenheit und Freundlichkeit der Einheimischen auf.
Meine Unterkunft erreiche ich nach 1 Stunde Fahrt. Ich werde mitten im Zentrum der Millionenmetropole nächtigen. Das Guesthaus ist mit seinen 13 Zimmern recht klein gehalten, aber die Mitarbeiter sind super herzlich. Gepäck wird mir aufs Zimmer getragen. Fahrradverleih ist kostenlos und Frühstück und Abendessen gibt's auf der Dachterrasse. Das Zimmer ist praktisch eingerichtet. Es gibt einen sehr modernen Fahrstuhl, aber dieser ist die meiste Zeit außer Betrieb, weil ständig der Strom weg ist. Somit heißt es für mich Treppen laufen. Auch wenn der Strom da ist.
Die Sonnenuntergänge sind einzigartig hier! Und da die Terrasse etwas höher gelegen ist, weht oben auch immer ein frischer Wind. Hier kann man sich wirklich wohlfühlen.
Am nächsten Morgen möchte ich mein Frühstück bestellen und greife nach den Unterlagen die mir beim Check-in ausgehändigt worden sind. Ich schlage auf und muss lachen, denn auch diese ist auf burmesisch geschrieben (siehe links). Also raus aus dem Bett und ins Restaurant geschlappt. Bewegung tut gut, nich wahr? Der Kellner war so freundlich und hat mir beim Übersetzen geholfen und mir genau das gebracht, was ich haben wollte. Es hat sehr lecker geschmeckt (burmesische Nudelsuppe mit Ei und Bohnen). Nach dem Frühstück habe ich mir meine Kamera geschnappt und bin durch die Straßen gelaufen. Es sind auffällig viele Mönche und Nonnen unterwegs. Kein Wunder also, dass die Demokratisierungsbewegung damals von den Mönchen und Nonnen angestoßen wurde. Myanmar ist erst seit 2012 für den Tourismus geöffnet und steckt somit auch noch in den Kinderschuhen was die Infrastruktur und der Umgang mit Fremden angeht. Das soll keineswegs negativ klingen. In keinem anderen Land der Welt bin ich so herzlich begrüßt worden wie in Myanmar. Es ist stets ein Lächeln und "Hello!" zu hören. Es wirkt als haben sie noch nie einen blonden Europäer gesehen (die Wahrscheinlichkeit ist stellenweise hoch). Ich werde offen fotografiert und auf Selfibilder gebeten. Mir werden haufenweise kleine Kinder zugetragen, deren Hände ich schüttel soll. Manchmal wollen auch die Erwachsenen einfach nur ein kleines Gespräch auf englisch führen. Leider sprechen nur sehr sehr wenige Menschen englisch.
Auf den Straßen wird gefühlt alles gehandelt. Von Kleidung über Bethel bis Lebensmittel... einfach alles. Zwischen den Händlern zirkeln die Burmese geschickt mit ihren Rollern hindurch. Ein wunderbares Chaos. Das besondere. Mir wird meist platz gemacht und sehr viel Achtsamkeit mir gegenüber geübt. Zwischen drin muss ich aufpassen nicht in einen offenen Kanal zu fallen oder mit dem Kopf an unisolierten Stromkabeln anzustoßen. Rechts ist ein Verteilerkasten Mandalay Style abgebildet. Achtung: Benzin wird in Wasserflaschen verkauft, also Augen auf bei der Getränkewahl .-D
Am nachfolgenden Tag, bin ich auf den Railway Market gefahren und habe eine Pagode mit tausenden kleinen Türmchen besucht.
Kleine Geschichte zu diesem Zug-Bild: Ich wusste nur von Googlemaps, dass es einen Markt an den Bahnschienen geben soll. Weitere Infos waren sehr rar, weil es einfach noch zu wenige Touris gibt, welche hier Erfahrungen geteilt haben. Ich also mit dem Fahrrad die 5 Km durch die Stadt geradelt um den Eingang zum Markt zu finden. Als ich in einer Seitenstraße mein Fahrrad abstellte habe ich schon das Horn des Zugs gehört. "Nun schnell an die Gleise und ein Bild machen"... denkste. Hier braucht man Zeit. Ich habe fast 20 Minuten für 50 Meter Marktstraße gebraucht. Der Gestank und die Hitze waren kaum auszuhalten. Auf halber Strecke, sehe ich dass sich der tonnenschwere Koloss bereits in Bewegung gesetzt hat und durch den Markt fährt... Also habe ich diesen Zug verpasst und wann der Nächste kommt kann mir keiner beantworten. So fühlt es sich also als "Pionier" an. Ich habe mich dazu entschlossen an den Schienen zu warten, bis eventuell der nächste Zug kommt. Ich falle natürlich auf wie ein bunter Hund. Die Anwohner kommen zu mir gelaufen und wollen Bilder machen. Ein Bewohner hat mir einen Stuhl aus seinem Haus geholt, damit ich mich vor seiner Hütte in den Schatten setzen kann. Andere bieten mir Essen und Trinken an (was ich aus hygienischen Gründen leider ablehnen musste). Ich wartete 2 Stunden bis der nächste Zug kam. Aber es war wunderbar so viele warmherzige und dankbare Menschen kennen zu lernen. Selbst wenn sie kein Wort Englisch sprachen. Das Lächeln sagt mehr als tausend Worte. Vor allem Burmesinnen sind von meinen blauen Augen fasziniert. Viele waren sehr schüchtern, haben sich dann aber doch in kleinen Grüppchen zu mir getraut. Wir haben viel gelacht!
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Regina (Sonntag, 11 August 2019 21:27)
Wie genial die Bilder und Dein Bericht
Da spürt man aus jedem Wort die Freude die Du empfindest. Du sprühst vor Begeisterung. Genieße die Zeit noch mit den freundlichen Menschen.
P. (Sonntag, 11 August 2019 21:42)
Fantastisch. Ich kann Regina nur zustimmen. Toll.