Heute steht eine große Tour um den Lake Arenal an. 120 Kilometer durch den Dschungel, durch Flüsse und hoffentlich auch ein paar wilde Tiere. Wir tanken die Karre nochmal voll und dann geht es auch schon los. Die Regenfälle waren in letzter Zeit häufig und stark, aber wir versuchen unser Glück.
Das erste Hindernis ist der Rio Negro. Melanie tastet sich mit einem langen Stock in den Fluss vor (Krokodil frei) um die Wassertiefe zu testen. Anfangs sah es noch gut aus, jedoch wurde der Fluss immer tiefer so dass Melanie fast zur Hüfte im Wasser stand und die Strömung ziemlich stark war. Wir haben dann noch am Ufer gewartet ob evtl. noch ein Local vorbeikommt... Es kamen auch tatsächlich zwei Ortsansässige vorbei, aber keiner überquerte den Fluss. So haben wir es gelassen und haben uns einen anderen Weg gesucht. Das Auto durch Übermut zu versenken, wäre im Regenwald äußerst unklug.
und die Alternativroute hat mindestens genau so viel Spaß gemacht.
Ansonsten haben wir die Fahrt durch den Regenwald genossen und tatsächlich Bekanntschaft mit ein paar wilden Nasenbären gemacht. Sehr knuffige Zeitgenossen
Unser Nachtlager schlagen wir direkt am See, zwischen zwei Urwaldriesen auf. Sie sollten uns ein bisschen Schutz vor dem kommenden Regenschauern geben. Die alternative wäre direkt am Seeufer zu stehen. Sicherlich eine schönere Aussicht, aber so völlig frei, am See ohne Schutz... dazu sind wir erfahren genug um das nicht zu tun, denn ein Dachzelt hat keinen Blitzableiter. Wir sollten recht behalten.
Wir schlagen unser Camp auf und beginnen mit der Zubereitung vom Abendessen. Wenige Minuten nachdem die Bilder entstanden sind, bricht das Unwetter los. Der Regen prasselt kräftig auf die Markise und der Boden verwandelt sich in ein Schlammfeld. Es stürmt, aber da wir auf wundersame Weise auf der richtigen Seite der Bäume stehen, sind wir geschützt. Plötzlich wird es taghell und super laut... ein Blitz hat wohl in den See/am Ufer eingeschlagen. Wir lassen alles stehen und liegen, löschen die Gasflamme und suchen im Auto Schutz. Nun blitzt und donnert es im Sekundentakt fast eine halbe Stunde lang. Durch die Windschutzscheibe können wir sehen, dass noch jemand mit dem Boot auf dem See unterwegs ist. Den Gashebel bis zum Anschlag gedrückt, fetzt das Boot in eine schützende Bucht. Hoffen wir mal dass er es ohne Schaden in Sicherheit geschafft hat. Wir sind auf jeden Fall bedient.
Nachts um 2 Uhr sollte sich das ganze wiederholen... also raus aus dem Zelt und rein ins Auto und nach 1 Stunde wieder zurück. Abenteuer!
Wir haben überlebt, meine Schuhe nicht. Danke für 11 Jahre treue Dienste auf meinen Reisen
Am nächsten Morgen dachten wir, es hat ins Auto geregnet weil die Koffer mit unseren Klamotten nass waren, komplett nass. Also auch keine Wechselkleidung mehr. Ihr erinnert euch sicher als ich schrieb, wir hätten eine mit Eiswürfel betriebene Kühlbox. Genau diese Kühlbox hat einen seitlichen Ablauf für das Schmelzwasser... das nun in unseren Koffern gelandet ist... Aus Fehlern lernt man. Immer den Abfluss richtig zudrehen.
Wenn die Situation noch so verzwickt ist... manchmal braucht es einfach eine süße Abwechslung. Auf der Weiterfahrt treffen wir einen Mann mit einem kleinen Welpen. Das lässt uns die Anstrengungen der letzten Stunden vergessen :)
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Bernd (Sonntag, 08 Oktober 2023 20:03)
Ohje,
in die Schuhe hat wohl der Blitz eingeschlagen ?