Heute besuchen wir die Kaffeebauern von Aquiares. Im Hochland von Costa Rica gelegen, genauer gesagt in der Talamanca-Gebirgskette (bis zu 3500 Meter) auf knapp 700 Höhenmeter, erstreckt sich die Plantage auf ca.800 Hektar. Wovon sich 600 ha auf die reinen Kaffeebäume bezieht und 200ha sind Naturreservat. Durch dieses bewährte Modell der regenerativen Landwirtschaft hat Aquiares die Vorgaben der Rainforest Alliance-Zertifizierung erfüllt und ist die erste Kaffeefarm, die CO2-Neutralität erreicht hat. Wir möchten mehr über den Kaffee lernen. Der Tag soll uns Einblicke geben in den Kaffeezubereitungsprozess vom Samen bis zur Tasse. Außerdem möchten wir aus sozialkritischer Perspektive versuchen die örtliche Gemeinschaft zu verstehen und mehr über den Kaffeeanbau und seine Bedeutung für Costa Rica zu erfahren. Anschließend möchten wir mehr über das Rösten und Schröpfen von Kaffee erfahren und das fertige Produkt probieren.
Alvares ist Kaffeetester bei Aquiares und führt uns heute durch seine heiligen Hallen/Gärten. Er hat ein unglaubliches Wissen und ist mit Herzblut dabei. Man hat das Gefühl durch seine Worte werden die Kaffeebohnen direkt zu vollmundigem Kaffee. Es gibt zig verschiedene Kaffeesorten die sich je nach Höhenlage, Bodenbeschaffenheit und am Ende auch der Verarbeitung unterscheiden.
Alvares zeigt und die bei einem Spaziergang durch die Plantage die verschiedenen Stadien der Kaffeebohne. Von der Blüte bis zum Kaffee ist es ein weiter Weg.
Kaffeblüte
Kaffeebohne, wie sie dann geerntet wird und zur weiteren Verarbeitung zu Fabrik geliefert wird. Dort wird die Frucht in schwimmbadähnlichen, gelben Becken gewaschen und anschließend nach Qualität sortiert. Die beste Qualität ist für den Export nach Europa/USA bestimmt. Die "B"-Ware bleibt im Land selbst. Nach dem Sortierprozess durchlaufen alle Bohnen wieder den gleichen Vorgang. Sie kommen in riesige Heißlufttrockner und werden dann nochmals schonend in einer Art Gewächshaus fermentiert. Sobald dieser Vorgang abgeschlossen ist wird nochmals nach diversen Kriterien per Hochleistungscomputer getrennt. Dieser erkennt in "Blitzgeschwindigkeit" welche Qualitätsstufe jede einzelne Bohne hat und sortiert entsprechend. Der letzte schritt ist dann die Verpackung in Jutesäcke zur Verschiffung nach Europa. Zum Beispiel kann man den Aquiares-Kaffee bei Tschibo kaufen. Zur Bestimmung der verschiedenen Geschmackrichtungen hängt ins Alvares "Labor" eine Geschmackstafel. Für uns war es eine tolle neue Erfahrung und wir werden vermutlich in Zukunft unseren Kaffee mit anderen Augen trinken.
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Bernd (Samstag, 14 Oktober 2023)
Interessant - und wir trinken ihn einfach so selbstverständlich Tag für Tag. Ne Menge Arbeit steckt da dahinter.